Wenn einem so gar nichts einfällt, was man schreiben könnte, ist es alte Sitte in deutschen Redaktionen, einfach mal zu gucken, was die Kollegen von der BILD schreiben – nicht, um sich an deren Fehlerchen zu ergötzen, sondern um, nun ja, abzuschreiben.
Das lacht mich heute doch gleich auf Seite 1, nein, nicht das Montags-Mädchen, sondern folgende Überschrift an: »Die Sterne sagen, wo Sie am besten Urlaub machen«. Dann gucken wir doch mal …
Stiere genießen gern; eine Kreuzfahrt buchen!
Ähm – nein. Diesem Artikel nach bin ich noch am ehesten Krebs (»fliegen nicht gern weit«) oder Fisch (»nach New York«).
Als nächstes springt mir auf Seite 17 der lüdde Niklas ins Auge, der mit 14 Zehen und 12 Fingern geboren wurde und – so moralisch verwerflich das klingen mag – damit ein bißchen wie ein Hobbit aussieht. (2 Finger sind schon, 4 Zehen werden noch amputiert; bemerkenswert das Zitat: »Beim Ultraschall sah man nichts« – und wenn? Pränatale Amputation im Mutterleib per Endoskop?)
Und dann bleibe ich latürnich auf Seite 21 am großen, exklusiven, fast eine komplette Seite belegenden BILD-Interview mit Huub Stevens hängen, in dem Huub entweder klassisch knorrig sämtliche Investigativfragen abgeknurrt hat oder der Schreiberling Schiß hatte, etwas zu fragen, zu dem Huub keine der Parolen wiederholen konnte, die mittlerweile altbekannt sind. (»Wir haben noch nichts erreicht«, »Wir haben immer noch 10 Endspiele« usw. usf.)
Keine Frage, die auch nur im Ansatz taktischen Bezug hätte, nichts zum Thema ewige Muskelfaserrisse, nichts zu den Verbannungen von Spielern ins Regionalligateam – aber gut zu wissen, dass anderswo auch manchmal einfach nur eine leere Seite gefüllt werden muss ;-)