11 Feb 2007 Mark Lindquist: »Carnival Desires«
In »Carnival Desires« begleitet Mark Lindquist eine Gruppe von mehr oder weniger aufstrebenden Hollywood-Aufsteigern Ende Zwanzig durch eine brutale und ungewohnte Phase der Selbsterörterung – der Selbstmord ihres Freundes Tim bringt Bick, Mona, Libby, Oscar, Merri. Willie und Joy dazu, ihr eigenes Leben im jungen Hollywood zu prüfen. In der Silvesternacht fassen alle sieben mehr oder weniger gute Vorsätze, um ihr Leben lebenswerter oder besser zu machen, auch wenn die Umsetzung meist schwer fällt.
Lindquists zweiter Roman ist für mich eindeutig sein (bislang) bester: Immer noch so dialoglastig, dass man den Film schon vor dem inneren Auge sieht, aber eben nicht mehr so, dass man auf Szenenanweisungen wartet. Mitunter krass, aber nicht überzogen. Philosophierend, aber dabei nie oder gezwungen – und mit einem Happy-End, das eigentlich keines ist. Mit einem Wort: Lesebefehl.