22 Sep 2009 Früher war alles besser, sogar auf den Ämtern
Ich soll meine „gelbe Pappe“, das ist Taxler-Fachjargon für den etwas langatmig benannten „Personenbeförderungsschein für Taxen und Mietkraftdroschken“, verlängern. Das soll ich schon etwas länger, aber das ist heutzutage nicht mehr so einfach.
Im Grunde muss man, wenn man die Pappe einmal hat, nicht mehr viel machen – eigentlich nur einen Gesundheitscheck, über den sich jede Kellnerin schlapp lacht (es sei denn, man nähert sich dem Rentenalter, dann wird es langsam lustig mit Reaktionstests und allem Tinnef), und einen Gang zur örtlichen Zulassungsstelle, um sich einen neuen Stempel abzuholen. Nun muss jedoch der Gesundheitscheck seit einiger Zeit amtsärztlich erfolgen, und damit wird es kompliziert.
Nicht genug, dass man 35 Kilometer in die nächstgrößere menschliche Erhebung fahren muss, nein – man muss das sogar zweimal machen. Einmal, um in ein Becherchen zu pieseln, 2 Kniebeugen und einen Sehtest zu machen, und dann nocheinmal, um beim Amtsarzt höchstselbst vorstellig zu werden. Termin Nummer 1 wurde gefühlte achtunddrölfzig mal vom Amt verlegt und ist nun morgen früh um halb elf, Termin Nummer 2 am Freitag abend um 18 Uhr, of all times. Immerhin fällt das in eine Woche, in der die Bandprobe ohnehin flachfällt …
Früher™ ist man für so eine Aktion morgens (ohne Termin, man stelle sich vor!) zum örtlichen Gesundheitsamt gelatscht, danach (quasi mit noch warmem Gesundheits„zeugnis“) direkt zur Zulassungsstelle, und dann war man durch mit dem Thema. Heute muss man sich damit insgesamt drei Tage versauen. So langsam kapiere ich, wie die alten Leute darauf kommen, früher sei alles besser gewesen …
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